Lebensfreu(n)de
So lautete das von den sechs Konfirmand*innen selbst auserwählte Thema für die diesjährige Konfirmation. Ein wenig seltsam, habe ich mir anfangs gedacht. Aber – es passt zu diesem Jahrgang. Das Thema ist intellektuell, es ist gewagt und recht offen. Was kann man dazu „machen“ oder sagen? Und zaghaft begannen auch die Vorbereitungen… Doch je näher der 30. April kam, umso eifriger und gehaltvoller wurden die Beiträge.
Schlussendlich kam eine wunderbare, harmonische und tolle Konfirmation zu Stande. Lukas Brodbeck, Dana Brühlmann, Renée Henz, Soléa Jauslin, Lia Schweizer und Sophie Zumbrunn schweissten sich zu einem super Team zusammen. Sehr authentisch und ehrlich kamen ihre Beiträge – und hie und da durfte auch geschmunzelt werden – beim Theater, beim Dialog. Sehr auffällig war das Chaos am Anfang der Konfirmation. Irgendwie wahllos lagen da viele Bananenschachteln im Kirchenraum. Doch schon mit der Begrüssung durch Lukas wurde mit dem „Bauen“ einer „Mauer“ begonnen – und zwar mit den einzelnen Stichworten, die zu Lebensfreunde oder Lebensfreunde passten. Sogar beim persönlichen Gebet von Lia gab’s eine Schachtel.
Und mit der Zeit spürte man, woraus die Gedanken bestanden: Es gibt durchaus Gründe, dass man wenig Lebensfreude versprüht… Stress, Druck, Erwartungen, Krankheit, Schule, etc. Man ist daran, sich zu entwickeln… Man möchte gefallen… Sophie und Renée besprachen dialogisch gewisse Strategien, die uns helfen könnten, Lebensfreude zu entwickeln. Und Dana liess die Mitfeiernden mitdenken und aufschreiben – und so erhielt jede einzelne Bananenschachtel ein Stichwort. Am Schluss stand eine „Wand“. Das Fundament ‚Jesus Christus‘. Wir bauen darauf weiter. So kann es geschehen, dass wir Raum schaffen für viel Lebensfreude in unserem Alltag. Da dürfen natürlich Freund*innen fürs Leben nicht fehlen. Auch musikalisch boten die Konfirmandinnen Erfreuliches. Und weil wir dieses Mal nur sechs Konfirmanden hatten, durften auch die vielen Teilnehmenden mitsingen – und es klang schön. Nicht nur das Theater von Soléa liess aufhorchen – aber man spürte deutlich, dass Empathie und das Gefühl von Freiheit unbedingt auch zur Lebensfreude gehörten. So erhielten alle sechs einen passenden Spruch, der sie hoffentlich ein bisschen durchs Leben begleiten sollte. Positiv, ermutigend, zielweisend, nicht einengend, erbaulich und fröhlich.
Und so durften wir alle zusammen eine wunderbare Konfirmation feiern; sogar das Wetter meinte es ‚freundlich‘: dank der Trockenheit konnten wir anschliessend draussen bei einem von den Eltern organisierten Apéro anstossen und das Erlebte fliessen lassen. Und… ich persönlich hoffe, dass diese Konfirmation nicht das Ende eines Weges ist, sondern der Anfang von etwas Neuem! Auf alle Fälle haben alle sechs nicht nur ein Rose und ein Anti-Stress-Knautschball, sondern eine Einladung erhalten, um einen kirchlichen Jugendrat zu gründen… Die offizielle Urkunde erhalten sie am 23. Mai.
Pfr. Daniel Hanselmann