Praktische Hinweise
Die Kirche befindet sich am östlichen Dorfrand oberhalb des Pfarrhauses. Vom Dorfplatz her erreicht man sie zu Fuss über den Kirchweg und einen Stufenweg mit abschliessender Treppe. Einen barrierenfreien Zugang gibt es über den Neuen Kirchweg oberhalb des Werkhofes der Einwohnergemeinde von der Hemmikerstrasse her. Bei Anlässen in der Kirche stehen unterhalb des Werkhofes auch ein paar Parkplätze zur Verfügung.
Insgesamt finden 235 Personen Platz in der Kirche: auf den 16 Sitzbänken im Hauptschiff 80, auf den 7 Bänken der darüber liegenden Empore 35; auf der Bestuhlung im Nebenschiff 60, auf den 12 Bänken der darüber liegenden Empore ebenfalls 60.
Die im Chor befindliche Orgel wurde 1944 von der Firma Kuhn, Männedorf eingebaut und in den Jahren 1991 und 2018 je einer General-Revision unterzogen. Das Instrument weist mechanische Traktur und pneumatische Registratur auf. Die 15 Register sind auf zwei Manuale und Pedal verteilt.
Die Glocken der Kirche Buus
Kleine Glocke: Ton d, gegossen in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie trägt weder Signatur nach Datierung. Evt. stammt sie aus der Werkstatt von Ludwig Peiger aus Basel. Gewicht ca. 180 kg Durchmesser 69 cm.
Mittlere Glocke: Ton b, gegossen 1665 von den Gebrüdern Hans Ulrich und Jakob Rothen in Basel. Gewicht ca. 330 kg, Durchmesser 81 cm.
Zwei Inschriften:
Als diss Mahls Wohl Verordneten Deputaten der Kirchen und Schuolen zu Stadt und Lands Basel bin ich von Hans Ulrich und Jakob Rothen gegossen worden. Im Jahr 1665.
o Rex glorie veni nobis cum pace (O König der Herrlichkeit komm zu uns mit Frieden).
Grosse Glocke: Ton g, gegossen 1930 von Glockengiesserei H. Rüetschi AG in Aarau. Gewicht 748 kg, Durchmesser 108 cm.
Inschrift um den oberen Rand:
DER HERR SEGNE UNS UND BEHUETE UNS
Inschrift auf dem Mantel:
DER GEMEINDE BUUS GESTIFTET DURCH FREIWILLIGE GABEN DER EINWOHNER 1930
Seit 1968 ist eine elektronische Läuteinrichtung vorhanden. Diese stammt von der Turmuhrenfabrik J.G. Baer, Sumiswald.
17.Juli 2019 / nach Angaben der Sigristin Jacqueline Gisin, Buus
Die Glocken sind hier in einer Aufnahme vom 14. Juli 2019 zu hören.
Zur Geschichte
Die Kirche von Buus gehörte bis 1820 der Deutschordenskommende von Beuggen. Aus dieser Zeit stammt ihr Name «Pfarrkirche St. Michael». Der zu unbekannter Zeit erbaute mittelalterliche Bau besass ursprünglich ein Schiff und einen von diesem durch einen Chorbogen getrennten Rechteckchor. Grössere bauliche Veränderungen folgten am Ende des 17. Jahrhunderts, als man das Schiff nach Westen verlängerte, den Chorbogen ersetzte und neue Fenster und Eingänge ausbrach. Im 19. Jahrhundert schliesslich erweiterte man das Gotteshaus 1859 durch den Anbau eines nördlichen Querflügels zur Aufnahme einer Seitenempore. Dabei entfernte man den Chorbogen und brach überall grosse Rundbogenfenster ein. 1930 erhielt die Kirche eine neuen Dachreiter. 1944 wurde sie einer durchgreifenden Renovation unterzogen, eine weitere folgte 1990/91.
Aussen manifestiert sich der rechteckige, Langhaus und Chor umfassende Baukubus mit Satteldach und gewalmtem Westgiebel, den der Dachreiter krönt. Der kapellenartige Bau erfährt durch den nördlichen Anbau eine willkommene Bereicherung. Dieser und die grossen, rundbogigen Fenster der Kirche betonen das im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Krüppelwalmdach aufgeprägten Stempel des 19. Jahrhunderts.
Das Innere bestimmt der Längsraum, betont durch einen Chorannex von 1944, und erweitert durch den Anbau im Norden. Stark sprechen auch die beiden Emporen. Von der alten Ausstattung sind der Tischaltar von 1599, die Bestuhlung und zahlreiche Epitaphien sowie eine Deputatentafel von 1694 erhalten.
Die Kirche zeigt Kapellencharakter, markiert durch den Dachreiter. Ihre Grundrissgestaltung betont die zentralisierende Tendenz des Saalraumes. Die mehrfach umgebaute Kirche vertritt eine eigenartige Lösung des Saalbauschemas des 19. Jahrhunderts, unter Verwendung der alten Bausubstanz.