Die diesjährigen Osterfeiern standen unter dem Eindruck des Corona-Virus und der harten Einschränkungen des öffentlichen und gemeinschaftlichen Lebens. Ostern 2020 fand gleichwohl – und erst recht statt. Mit einer Vierfachaktion haben dies die Kirchen in der Schweiz unterstrichen und wollten so Ostern 2020 zum “Lichtblick” werden lassen. Auch in unserer Kirchgemeinde haben wir diese Zeichen aufgenommen.
Die Aktion “Passionslicht” kannten wir im Baselbiet bereits seit dem Aufruf unseres Kirchenratspräsidenten Pfr. Christoph Herrmann für jeden Tag: wir waren eingeladen, jeweils am Abend um 20 Uhr eine Kerze anzuzünden, sie sichtbar vor dem Fenster zu platzieren und zu beten: für die am Virus Erkrankten und ihre Angehörigen, für die im Gesundheitswesen Tätigen, für alle Menschen, die angesichts der aktuellen Lage zu vereinsamen drohen, die um ihre Existenz fürchten und für alle, die an anderen Orten unter Not leiden.
Das Geläute unserer Glocken in Buus und in Maisprach erklang am Gründonnerstagabend um 20 Uhr und am Ostersonntag um 10 Uhr zusammen mit allen Glocken der Schweiz – dies in Ergänzung zum bereits stattfindenden Läuten zu den gemeindeeigenen Gottesdienstzeiten an Sonn – und Feiertagen, das uns alle zu einem Moment des Innehaltens, Nachdenkens und Betens einlud und auch bis zum Ende der Zeit ohne Gottesdienste in unseren Kirchen weiterhin dazu einlädt. Dann war und ist jeweils unser Pfarrer Daniel Hanselmann stellvertretend für die Gemeinde in der einen Kirche anwesend, während in der anderen Kirche Orgelmusik ertönt(e).
Trotz der schwierigen Umstände: Ostern sollte auch ein Lichtblick sein! Wir wollten die Osterhoffnung weitergeben. Deshalb leuchteten die beiden Kirchtürme, welche einer Kerze sehr ähnlich sehen, in diesen Tagen von innen heraus – dies auch anstelle eines Osterfeuers bei den Kirchen, auf das wir verzichteten, um keine falschen Anreize zu schaffen (Versammlungsverbot und zudem nur für wenige sichtbar). Einzig vor dem Pfarrhaus wurde am Ostersamstag um 20 Uhr ein Osterfeuer entfacht.
In den beiden Kirchen war ein Kreuz aus Backsteinen vorbereitet zum Deponieren von Wünschen, Sorgen, Nöten und Ängsten. Auf einem in den Kirchen aufliegenden Zetteln konnten diese notiert und der «Klagemauer» überreicht werden mit dem Gedanken, dass sie bei Gott gut aufgehoben sind.
Die Schwierigkeiten und Einschränkungen, die das Corona-Virus unseren Lebensgewohnheiten und unserem Gemeinschaftsleben auferlegte, sollten nicht dazu führen, dass wir darüber die Leiden an anderen Orten der Welt aus dem Blick verlieren. Da es umständehalber nicht möglich war, eine gemeindeeigene besondere Kollekte für diese Tage zu bestimmen, verwiesen wir auf die Kenntnis je eigener Werke und Aktionen, denen wir etwas zukommen lassen wollten. Die Evangelische Kirche Schweiz (EKS) ihrerseits lud ein zur Osterkollekte für Flüchtlinge aus dem Krieg in Syrien, die entweder an der griechisch-türkischen Grenze (Lesbos) oder bereits an der syrisch-türkischen Grenze aufgehalten wurden und unter entsetzlichen humanitären Bedingungen ausharren mussten, die sich durch das Auftreten des Corona-Virus in der Region nochmals verschärft hatten.
Du Lebendiger
Du bist stärker als der Tod
- ich strecke dir jeden Tod entgegen
- die lähmende Einsamkeit
- die zerbrochene Beziehung
- die bodenlose Traurigkeit
- die unsichtbare Gefahr dieses Virus
- das schreckliche Elend
- die schmerzliche Trennung
- das erschütternde Unglück
- das Sterben der sozialen Kontakte
- den eigenen Tod
Sei du das Leben in jedem Tod
Setz du immer wieder einen neuen Anfang des Lebens
(Zusammenfassung der Texte, die während der Karwoche auf der Hauptseite unserer Homepage publiziert worden waren.)