Das Judentum – unsere Wurzeln
Ein Besuch unserer 7.- und 8.-Klässler im jüdischen Museum und in der Synagoge Basel
Es war ein düster grauer Mittwochnachmittag, als wir uns mit den OberstufenschülerInnen auch von Ormalingen und Hemmiken auf eine spezielle Reise begaben. Wir hatten uns leider nur wenig mit dem Judentum auseinandergesetzt in der Mittelstufe. Nun kamen wir in den Genuss gerade zweier Führungen. Anna Rabbin von der jüdischen Gemeinde Basel erklärte uns genau, was es mit den zum Teil sehr alten jüdischen Grabsteinen im Innenhof des jüdischen Museums auf sich hatte. Einige waren Jahrhunderte alt, mit spannenden Grabinschriften.
Im Inneren des Museums gibt es eine Rundumsicht quer durch das Judentum zu sehen: verschiedene Kopfbedeckungen, Gegenstände zu den verschiedensten Festen das ganze Jahr hindurch, Chanukka-Leuchter, Kerzenhalter, etc. Es ist schon interessant zu sehen, wie verschieden Religionen sind. Sie erklärte uns die 613 Gesetze, die enorme Bedeutung der Thora; Gebote (248 = Anzahl menschlicher Knochen) und Verbote (365 = für jeden Tag pro Jahr), die das alltägliche Leben bestimmen. Wunderbar ist zu sehen, dass auch das Judentum heute viele Entwicklungen durchmacht.
Nach den Anschlägen in Halle und den brandaktuellen neuen Entwicklungen in den USA wird der Sicherheit rund um jüdische Gebäude nochmals mehr Bedeutung zugemessen. Vor jedem Gebäude stehen Security-Menschen, die uns ausfragten.
In der Synagoge durfte jeder Jugendliche/jeder Mann eine Kipa anziehen. Die Kopfbedeckung soll uns zeigen, wie behütet und bewahrt der Mensch im Alltag von Gott ist. Sobald am Sabbat 10 ‚erwachsene‘ Männer beisammen sind, darf Gottesdienst gefeiert werden. So ein Gottesdienst läuft ziemlich anders ab als bei uns Christen. Es ist ein Kommen und Gehen. Das Vorlesen und Lernen der Thora steht völlig im Mittelpunkt – ganz ähnlich wie hier auf dem Bild.
Ein besonderer Augenblick war das Öffnen des Thoraschreins, wo einige – alle von Hand abgeschriebene – farbenprächtige Thorarollen zu sehen waren. Das war sehr, sehr eindrücklich.
Daniel Hanselmann