Unser Konfirmandenlager in Vaumarcus
Dieses Jahr ist sowieso alles anders. So war es auch mit dem Konf-Lager. Sehr lange im Voraus haben wir die erste Sommerferienwoche reserviert – wie gewohnt in Vaumarcus am Neuenburgersee. Doch sehr lange wussten wir nicht, ob wir das Lager überhaupt durchführen durften. Wir zögerten, wir zögerten, wir hatten Geduld, während die meisten anderen Kirchgemeinden Ende April /Anfang Mai absagten.
Doch dieses elende Wort „abgesagt“ wollten wir nicht auch wieder aussprechen müssen. Vom Lagerhaus erhielten wir schon recht lange im Voraus grünes Licht, vom BAG und vom Krisenstab dann ab Mitte Juni…
So verlief alles sehr, sehr kurzfristig. Am Donnerstag vor dem Lager (!) fand der Elternabend statt. Und manche Konfirmanden-Familien hatten natürlich schon andere Pläne. Verständlicherweise. Auch konnten wir das Lager in diesem Jahr nicht in gleicher Weise verbindlich machen. So kamen schlussendlich nur 18 Konfirmandinnen und Konfirmanden der drei Kirchgemeinden mit, von Buus-Maisprach gar nur drei.
Aber diese drei bereuten ihr einmaliges Lager nicht: Wüsten-Geschichten – so lautete das Thema dieses Jahr, haben doch sämtliche Menschen in den vergangenen Wochen und Monaten so etwas wie eine Wüstenzeit, eine Krisenzeit, eine Durststrecke hinter sich… Wie sich in Wüstenzeiten verhalten, wo immer wieder Halt und Oasen suchen und finden – da hat die Kirche ein gewichtiges Wort mitzureden. Die Konfirmandinnen stellten mit Hilfe der beiden Co-Leiterinnen Nora Schweizer und Andreina Gürtler wunderbare Sandbilder her – natürlich aus Sand, Kleister und Wasserfarben. Wir unterhielten uns über unsere ganz persönlichen Wüsten-Erfahrungen. Und am Ausflugstag fuhren wir mit öV nach Neuchâtel, von wo wir eine wunderbare Schifffahrt miterleben durften. Es war eine Rundfahrt, die uns während fast 90 Minuten über die Wasseroberfläche trug… Zurück vom See erlebten wir eine Stadtführung, wo wir enorm viel Neues hörten und vernahmen. Neuenburg ist wirklich eine sehenswerte Stadt mit einer grossen Geschichte. Dass nicht nur Uhren und Schokolade massgebend am wirtschaftlichen Aufschwung dieser am Jurarand gelegenen Kleinstadt eine Rolle spielte, sondern auch Reben, Königs-häuser und wichtige Persönlichkeiten – all dies vernahmen wir … inmitten eines überraschenden Gewitters mitten in der Altstadt.
Abends kamen wir gemächlich zur Ruhe – mittels Tagesabschluss. Aber natürlich hatten auch Sport und Spiel immer wieder Platz. Es ist schön, wenn Konfirmandinnen und Konfirmanden von fünf unterschiedlichen Gemeinden langsam zusammenwachsen, sich finden und von ihren „Wüstenerfahrungen“ berichten. Wir hatten eine gute Stimmung, und alle kamen wohlbehalten am Freitag wieder zurück – mit einigen Erfahrungen reicher.
Daniel Hanselmann